Starre Körper:
Starre Körper erfahren unter der Wirkung von Kräften keine Deformationen.
Die Wirkung einer Kraft auf einen starren Körper ist von der Lage des Angriffspunktes auf der Wirkungslinie unabhängig.
Die Kräfte an starren Körpern können als Vektoren beliebig entlang ihrer Wirkungslinie verschoben werden; sie sind linienflüchtig.
Eine Parallelverschiebung von Kräften setzt Körper in aller Regel in Bewegung, bspw. in Rotation. Es herrscht kein Kräftegleichgewicht mehr,
Einteilung der Kräfte:
- Einzelkraft: idealisierte, an nur einem einzelnen Punkt angreifende, Kraft
- Volumenkraft: verteilt über das gesamte Volumen eines Körpers (z.B. Gewicht; magnetische/elektrische Kräfte)
- Flächenkraft: Berührungsfläche zweier Körper (z.B. Schneelast auf Dach; Körper auf Handfläche)
- Linienkraft: idealisierte, entlang einer Linie kontinuierlich verteilte, Kraft (z.B. (grob) Messerschneide an Körper)
Andere Unterscheidungsgesichtspunkte:
- eingeprägte Kraft: bei mechanischem System physikalisch vorgegebene Kräfte (z.B. Gewicht, Winddruck, Schneelast)
- Reaktionskraft (auch Zwangskraft): aus Einschränkung der Bewegungsfreiheit folgende Kraft
Reaktionskraft wird durch das Prinzip des Freischneidens darstellbar. Zwangspunkte werden in einem Ersatzbild als Reaktionskräfte dargestellt.
Eingeprägte Kraft und Reaktionskraft sind äußere Kräfte. Innere Kräfte eines Körpers können ebenfalls durch Freischneiden gezeigt werden, wobei die Kräfte flächenförmig verteilt sind.
Bezeichnung der inneren und äußeren Kraft kann variieren: innere Kräfte können bei detaillierterer Betrachtung zu äußeren Kräften werden.
Vorsicht: Innere Kräfte können nicht entlang ihrer Wirkungslinie verschoben werden!
Wechselwirkungsgesetz:
Die Kräfte, die zwei Körper aufeinander ausüben, sind gleich groß, entgegengesetzt gerichtete und liegen auf der gleichen Wirkungslinie.
oder
actio = reactio
(Drittes Newtonsches Axiom)